2. Buch: Die familiäre Ebene -> 8. Kapitel: Karriere -> 60. Folge: Nach der Arbeit
Deutungsebene ausblendenNach der Arbeit

Er grüßte ein Dutzend Mal auf dem Weg.
Man ist ja gern freundlich, aber echt meinen die das nicht.
Wer weiß, wer da an meinem Stuhl sägt, dachte er.
Es verdarb ihm nicht die Laune. Noch war er
leistungsfähig, noch erfolgreich. Wenn sie das auch nur
anerkennen würde, dass er seine Sache gut meinte und
machte. Er gab ihr das Geld, die Früchte seiner Arbeit
wirklich gerne. Er wollte ihr Mann sein. Was wollte sie
mehr? Was wollen die Frauen von den Männern?
Gefühlsduseligkeit.
Die zweite Konferenz war schwieriger. Den Einfluss sichern, hat langfristig große Wirkung auf die Profite. Das machte ihm Spaß, weil er hier intelligente, neue Lösungen finden, sich bei den Kollegen und Geschäftspartnern durchsetzen musste. Die Auswahl der Lobbyvertreter war wichtig, wenn die Richtung festgelegt und die Sache in Gang gebracht war. Hier zeigte sich, dass er gut war, es ist wichtig, gut zu sein, und alle müssen wissen, dass er gut ist. Nur sie! Nur sie! Verdammt noch mal, das Leben könnte anders sein, wenn sie das auch anerkennen würde. Was zählt denn bei ihr? Wenn sie keinen Orgasmus gekriegt hat, er hat es doch lange durchgehalten, ihr zuliebe das trainiert.
Immer wieder drängt sich ihm der Vergleich seiner Arbeitswelt mit der Beziehung zu seiner Frau auf. In der Firma gilt er als fähig, aber seine Frau hält nicht viel von ihm – wie er es sieht.
Der Kauf der Raffinerie würde sich lohnen, weil die eine Technologie haben, die Schule machen wird, fehlt ihnen nur das Marketing, das bringen wir. Es lohnt sich, wenn man die Details kennt und versteht. Er versteht von vielen Dingen was, muss man nicht jedem unter die Nase binden. Mein Gott, sind seine Kollegen manchmal dumm!
Ein Anruf von?
Ja, stellen Sie durch!
Hallo
Jürgen, was kann ich für dich tun?
Deine
Partei interessiert mich nicht, aber wenn du es von mir
willst, will ich es versuchen.
Das bedeutet für
uns einen Verlust von mehreren Millionen. Die Produktion
muss ausgelagert werden. Das müssen wir in Ruhe
besprechen. Ich kann aber vielleicht etwas für dich
tun, wenn meine Vorstandskollegen mitmachen.
Ich will
es versuchen.
Ruf mich in drei Tagen wieder an. Dann
machen wir einen Termin. Heute habe ich noch keine
Übersicht über den ganzen Sachverhalt.
Nach der Konferenz ging er, hatte noch eine andere Sache vor. Es drängte ihn.
Er parkte den Wagen vor dem Haus, in einer Wohngegend, nicht ärmlich, schellte bei D., war gut gelaunt, als er sie begrüßte. Sie war nicht mehr ganz jung, vielleicht auch ein bisschen verlebt, aber schön, klein, mit feinem regelmäßigem Gesicht, dunkler Typ mit guten Proportionen. Mein Gott wie aufregend. Konnte man anfassen, einfach so, wenn es los ging, den Schwanz irgendwohin stecken. Sie macht, was ich will! Braucht man nicht mal zu erklären, warum und wieso und dass es geil ist. Die Beine sind nicht lang genug, aber die hohen Absätze, machen ihre Beine noch aufregender.
Setz dich! Einen Kognak? Ach nee, du musst ja fahren.
Also Kaffee?
Sie streifte den Morgenmantel ab und er
sah auf ihren fast nackten Hintern. Als sie den Kaffee
brachte, legte er die flache Hand auf ihre Pobacke,
ließ sie zwischen ihre Beine gleiten. Willst das wohl
lassen!
Er zog seine Hand zurück, aber wurde noch
geiler.
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