
Bulimie
Darunter versteht man anfallsartiges Fressen, manchmal
unvorstellbar großer Mengen, in der Regel mit
nachfolgendem Erbrechen. Oft ist die Bulimie Symptom einer
Störung, die man Borderlinestörung nennt.
Die Ursache einer Bulimie kann sehr verschieden
sein. Manche Menschen mit einer Bulimie machen sich durch
die Fressanfälle das Alleinsein möglich. Durch die
Fressattacke, das nachfolgende, oft schmerzhafte, Erbrechen,
die Schuld- und Schamgefühle überspielen sie
unbewusst die Angst vor dem Alleinsein. Wie die Mutter den
kleinen Säugling stillt, wenn er unruhig wird, kann man
das übermäßige Fressen als eine verzerrte
Form der Selbstberuhigung ansehen. Aber diese Erklärung
muss im Einzelfall nicht die richtige sein. Sie soll auch
nur deutlich machen, dass der Bulimie seelische Konflikte zu
Grunde liegen. Wenn man sie als eine Krankheit ansieht, die
den Menschen überfällt wie etwa eine
Infektionskrankheit, denkt man zu kurz. (Bei Barbara aus der
Geschichte „Familienstürme“ ist sie eine
Ersatzhandlung, um Zorn und Enttäuschung zu
überspielen.)
Die Bulimie ist wie die
Anorexie vor allem ein Problem von Frauen. (Männer
trinken dagegen häufiger übermäßig viel
Alkohol.)
Die geeignete Behandlung ist
Psychotherapie.
Quelle: Prof. Dr.
med. Frank Matakas, Arzt für Psychiatrie und
Psychotherapie, Psychoanalyse
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